„Am Ende war die Hypothek aus der ersten Halbzeit einfach zu groß“, lautete das Fazit am Donnerstagabend. Die Handballfrauen der SG Zweibrücken legten am Donnerstag in ihrem ersten Heimspiel gegen die Handballfreunde Köllertal eine spektakuläre Aufholjagd hin, schafften es jedoch nicht den hohen Rückstand aus der ersten Hälfte auszumerzen und verloren am Ende mit 35:38. Beste Spielerinnen auf Zweibrücker Seite waren Lea Bullacher (elf Tore) und Vera Jänicke (zehn Tore).
Die Partie startete ausgeglichen und die Teams lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Nach einer guten Viertelstunde stand es 8:9 für die Gäste. Doch die folgenden Minuten stellten die Zweibrückerinnen auf eine harte Probe. Lea Bullacher kassierte in der Abwehr eine Zeitstrafe, wegen der die Rosenstädterinnen in Unterzahl spielen mussten. Diese überbrückten die Hausherrinnen aber gut und erzielten sogar über Linksaußen durch Anna Sommer den 9:9 Ausgleichstreffer (19. Spielminute). Nur 30 Sekunden später bekam aber auch sie eine Zwei-Minuten-Strafe, wodurch die Zweibrückerinnen ab jetzt nur noch zu viert auf dem Feld standen. Auf der anderen Seite blieben klare Fouls gegen die SG-Handballerinnen durch das Schiedsrichtergespann ungeahndet, was zu erhitzten Gemütern auf Tribüne und der Zweibrücker Trainerbank führte. Die Folge: Eine weitere Zeitstrafe gegen die SG-Bank und weitere Minuten in denen die Löwinnen in teilweise doppelter Unterzahl agieren mussten. Das nutzten die Köllertalerinnen aus und erhöhten auf 9:12 (22. Spielminute). Sichtlich aus dem Konzept gebracht versuchte das junge Team von Trainer Rüdiger Lydorf die Abwärtsspirale zu stoppen, was ihnen zeitweise auch gelang. Bis zur 26. Minute verkürzten sie nochmal auf 12:14, doch der Treffer von Charlotte Krauß sollte der Letzte in der ersten Halbzeit bleiben. Die Rosenstädterinnen schienen jetzt völlig von der Rolle. Vorne produzierten sie technische Fehler am laufenden Band und auch in der Abwehr fanden die SG-Handballerinnen keinen Zugriff mehr. Immer wieder fanden die Köllertalerinnen den freien Durchbruch oder schlossen über die Außennahtstelle ab, die die Bälle nach Belieben verwandelten. Mit einem fulminanten 0:6 Lauf erhöhten die Gäste bis zum Halbzeitpfiff auf 12:20 und wiesen die Löwinnen damit in ihre Schranken.
In der zweiten Hälfte fanden die Rosenstädterinnen besser ins Spiel, schafften es aber nicht nah genug heranzukommen, um die Gäste nochmal richtig unter Druck setzen zu können. Endlich kamen sie in ihr Tempospiel rein und nutzten die schwindenden Kräfte der Köllertalerinnen zu ihrem eigenen Vorteil. In den letzten zehn Minuten gaben die SG-Mädels nochmal richtig Gas und versenkten einen Ball nach dem anderen im Köllertaler Tor. Doch die Aufholjagd kam letztendlich etwas zu spät und die Zeit reichte den Hausherrinnen nicht mehr, um den ganz großen Turnaround zu schaffen.
„Wir konnten am Donnerstag einfach nicht unsere Leistung abrufen. 38 Gegentore sind eindeutig zu viel, das müssen wir in den nächsten Partien verbessern. Die Mädels haben sich versucht nochmal zurückzukämpfen aber die Hypothek aus der ersten Halbzeit war am Ende einfach zu hoch“, resümierte Lydorf die Partie.
Jetzt gilt es für die Zweibrückerinnen das Spiel abzuhaken und den Blick nach vorne zu richten. Denn nächste Woche gastieren sie bei einem der Topfavoriten DJK Oberthal. Bis dahin wollen die Löwinnen weiter an ihren Schwachstellen arbeiten und den nächsten Schritt nach vorne machen.
Es spielten:
Christina Grünewald Diana Späth im Tor;
Vera Jänicke 10, Ella Hartfelder 8/3, Lea Bullacher 11, Anna Sommer 1, Lejla Carkadzija 1/1, Charlotte Krauß 3, Emma Klein, Katrin Hoffmann, Celine Jag 1, Claire Walker, Teresa Wenzel
Siebenmeter: 4/5 - 5/5; Zeitstrafen: 3– 6; Zuschauer: k.A.
Schiedsrichter: Hawner (Fraulautern)/ Kreuser (Saarlouis)