SG SV 64/ VT Zweibrücken - HSV Sobernheim 30:40 (17:17)
Die Handballerinnen der SG SV 64/ VT Zweibrücken spielten am Donnerstag ihr zweites Qualifikationsspiel für die Regionalliga Rheinland-Pfalz/ Saar gegen den Top-Favoriten des HSV Sobernheim. Die Zweibrückerinnen hielten lange gegen die Gäste aus Sobernheim mit, verloren am Ende aber doch deutlich. Beste Spielerinnen auf SG-Seite waren Christina Grünewald im Tor und Vera Jänicke, die mit neun Treffern auch die beste Torschützin war.
Die Vorzeichen für die Rosenstädterinnen vor der Partie standen alles andere als gut. Durch die Verletzung von Lucy Hilz fehlte noch eine weitere Spielerin im eh und je schon dünn besetzten SG-Rückraum. Daher erklärte sich Janine Baus, die eigentlich schon in ihren Umzugsvorbereitungen zu ihrem neuen Studienort Konstanz steckte bereit, ihrem alten Team noch einmal auszuhelfen um die anderen Spielerinnen zu entlasten.
Die Löwinnen starteten gut in die Partie. Innerhalb von zehn Minuten erspielten sich die Hausherrinnen einen vier Tore Vorsprung (8:4; 10. Spielminute). Sobernheim reagierte sofort und beantragte eine Auszeit. Zwar verkürzten die Gäste den Vorsprung, doch die Zweibrückerinnen behielten weiterhin die Oberhand.
Trotz ungewohnter Konstellationen boten die SG-Handballerinnen den Zuschauern eine sehenswerte Partie. Lea Luga zeigte auf der für sie neuen Rückraummitteposition eine deutliche Leistungssteigerung zum letzten Spiel und initiierte schöne Zusammenspiele. Vera Jänicke überzeugte durch starke Eins-gegen-Eins Aktionen, in denen sie sich immer wieder den Weg zum Tor durch die Sobernheimer Abwehr frei machte. Sie allein traf im ersten Drittel des Spiels fünf Mal.
Bis zur 24. Spielminute behielten die Rosenstädterinnen eine drei-Tore Führung (16:13) bei. Doch das kräftezehrende Spiel gegen die körperlich hoch überlegenen Sobernheimerinnen machte sich zum Ende der ersten Hälfte auch in der Leistung der SG-Spielerinnen bemerkbar. Nach sechs Minuten ohne Zweibrücker Tor und ein 0:4 Lauf für die Gäste, holte sich Sobernheim erstmals wieder die Führung zurück (16:17; 28. Spielminute). Erst 30 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff brach Lejla Carcadzija den Bann und erzielte den 18:18 Ausgleichstreffer zur Pause.
Nach dem Seitenwechsel lieferten sich beide Teams zunächst wieder einen offenen Schlagabtausch. Nach 38 Minuten verwandelte Lea Bullacher ein schönes Kreisanspiel von Nadine Zellmer zur 22:21 Führung. Doch das sollte die letzte Führung für die Zweibrückerinnen in diesem Spiel bleiben. Kleine Fehler und Unkonzentrietheiten auf Seiten der SG nutzte Sobernheim konsequent aus und setzte sich mit einem fulminanten 0:7 Lauf erstmalig deutlich ab (22:28; 46. Spielminute). Mit dem dabei gewonnen Selbstvertrauen behielten die HSV-Handballerinnen weiter die Oberhand und erhöhten ihren Vorsprung stetig Tor um Tor. Die Zweibrückerinnen versuchten weiter dagegenzuhalten, doch zu viele technische Fehler, die Sobernheim gnadenlos für ihr Gegenstoßspiel nutzte, machten es den Gastgeberinnen unmöglich das Spiel nochmal zu drehen. Daher gewann Sobernheim verdient, wenn auch etwas zu hoch mit 40:30 gegen die Löwinnen.
“Ich bin heute sehr zufrieden mit den Mädels. Wir haben im Vergleich zum Spiel gegen Dudenhofen eine deutliche Leistungssteigerung auf allen Positionen gehabt. Auch wenn die Niederlage am Ende aufgrund der technischen Fehler in der letzten Viertelstunde etwas zu hoch ausgefallen ist, ist das auch auf die Unerfahrenheit auf vielen Positionen zurückzuführen. Alles in allem war das heute aber wirklich eine gute Leistung, auf die wir weiter aufbauen können”, zeigte sich SG-Trainer Rüdiger Lydorf trotz der Niederlage zufrieden.
Es spielten:
Christina Grünewald und Leyla Semar im Tor,
Janine Baus 2, Lea Luga 3, Ella Hartfelder 1, Vera Jänicke 9, Lejla Carkadzija, Lea Edrich 1, Lea Bullacher 5, Charlotte Krauß 2, Nadine Zellmer 4/1, Emma Klein
Siebenmeter: 1/2 – 7/11, Zeitstrafen: 6:1, Zuschauer: 60
Schiedsrichter: Jelicic/ Schlichter (St. Ingbert)
(War neun Mal erfolgreich - Vera Jänicke)
Am Sonntag steht nun das letzte Spiel der Qualifikationsrunde gegen den TV Welling an. Der TV Welling stieg vor zwei Jahren aus der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar in die Rheinlandliga ab. Nach der verpassten Meisterschaft letzte Saison holten sie sich den Titel dieses Jahr mit 39:5 Punkten. Da Welling ebenso wie die Zweibrückerinnen ihre ersten beiden Qualifikationsspiele verloren haben, können beide Teams am Sonntag ohne Druck aufspielen. Nach der 31:21 Niederlage gegen den HSV Sobernheim musste Welling am Donnerstag eine bittere 17:18 Niederlage gegen die HSG Dudenhofen/ Schifferstadt einstecken und hat somit keine Chancen auf den Aufstieg mehr.
Dennoch wird Welling auch am Sonntag die Favoritenrolle gegen die Zweibrückerinnen innehaben. Nicht nur erzielten die Rheinländerinnen bisher die besseren Ergebnisse, die Löwinnen haben am Sonntag wieder mit extremem Personalmangel zu kämpfen, Neben den Abgängerinnen Katrin Hoffmann, Nadine Zellmer, Hanna Müller und Janine Baus, müssen die Zweibrückerinnnen auch auf Lucy Hilz, Vera Jänicke, Celine Jag, Emma Klein und Anna Sommer verzichten. Dennoch wollen die Löwinnen das Spiel noch einmal nutzen, um sich weiter einzuspielen und zu entwickeln, bevor sie danach in die wohlverdiente Handballpause gehen.
Anpfiff ist am Sonntag um 13 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle in Zweibrücken.