HSV Merzig/Hilbringen - SG SV 64/ VT Zweibrücken 25:27 (13:14)
“Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!”, sangen die Handballerinnen der SG SV 64/ VT Zweibrücken am Samstag jubelnd im Kreis hüpfend, nach dem Abpfiff im Spiel gegen den HSV Merzig/Hilbringen. Nach einem sechzigminütigen Kampf konnten die Zweibrückerinnen das Spitzenspiel “Erster gegen den Zweiten” mit 25:27 für sich entscheiden. Somit festigten die Rosenstädterinnen ihre Tabellenführung in der Saarlandliga und haben jetzt vier Punkte Vorsprung auf den nächstplatzierten HSG Marpingen/Alsweiler. Beste SG-Torschützinnen waren Janine Baus mit elf Treffern (davon drei Siebenmeter) und Vera Jänicke mit acht Toren.
In den ersten Minuten des Spiels standen alle Zeichen gegen die SG Zweibrücken. Die Löwinnen bekamen in der Abwehr keinen Zugriff auf die Merzigerinnen und ließen im Angriff gleich ein paar Chancen liegen. Merzig übernahm direkt die Führung und setzte sich auf 7:3 ab. Zu Beginn war es lediglich Lucy Hilz, die genügend Druck auf die Merziger Defensive ausüben konnte und mit zwei Durchbrüchen die ersten beiden Tore für die Gäste erzielte. Doch ausgerechnet die agile Spielmacherin musste allerdings nach zehn Minuten aufgrund von Rückenproblemen ausgewechselt werden und war auch den Rest des Spiels nicht mehr einsatzfähig. In der zehnten Minute nahm SG-Trainer Rüdiger Lydorf dann eine Auszeit, um sein Team nochmal taktisch neu einzustellen. Das Team Time Out sollte seine Wirkung zeigen. Die Zweibrückerinnen fanden jetzt besser ins Spiel und holten den Rückstand Tor um Tor auf. Die Abwehr stand stabiler und fand mit Christina Grünewald auch einen immer stärker werdenden Rückhalt im Tor. Jetzt gelang es auch den Halbspielerinnen Lücken in der Merziger Abwehr zu finden und sich den Weg zum Tor frei zu machen. Nach zwanzig Minuten traf die achtfache Torschützin Vera Jänicke zum ersten Unentschieden und eine Minute später erzielte Janine Baus sogar den ersten Führungstreffer für die Zweibrücker Löwinnen (22. Spielminute). Jetzt trat der HSV-Trainer in Aktion und zog die grüne Karte. Doch die SG-Handballerinnen kamen nun immer besser in Fahrt. Katrin Hoffmann, die anstelle von Hilz auf Rückraummitte spielte, führte sehr gut Regie und setzte ihre Mitspielerinnen gekonnt in Szene. Das nutzten Baus und Jänicke aus und tanken sich ein ums andere Mal durch die gegnerische Abwehrreihe. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff setzten sich die Rosenstädterinnen auf drei Tore ab und gingen mit 11:14 in Führung. Danach gaben sie durch einige Fehlwürfe und Unkonzentriertheiten Merzig die Chance bis zur Halbzeit nochmal heranzukommen, die die Hausherrinnen gekonnt nutzten. Mit dem Pausenpfiff traf Hannah Gasper per Siebenmeter zum 13:14 Anschlusstreffer.
Die Zweibrückerinnen kamen zunächst nicht gut aus der Pause und Merzig erkämpfte sich nach wenigen Minuten die Führung zurück (16:15; 36. Spielminute). Doch die Gäste aus der Rosenstadt fingen sich schnell und hielten sich fortan an das besprochene taktische Konzept. Die Abwehr spielte stark im Verband und kämpfte um jeden Zentimeter. Ein Sonderlob des Trainers erhielt Celine Jag, die Lucy Hilz auf der Vorne-Mitte Position ersetzte. Sie wuchs über sich hinaus und überzeugte mit einer sehr guten Leistung. Und auch bei Hanna Müller auf der Halblinks Position gab es kein Durchkommen. Sie verteidigte so stark gegen Merzigs Toptorschützin Rebecca Bold, dass diese nur noch ein weiteres Tor erzielen konnte.
Eine knappe Viertelstunde vor Schluss traf Katrin Hoffmann zum 18:21 und holte somit wieder die drei Tore Führung aus der ersten Halbzeit zurück. Diese Führung konnten die Zweibrückerinnen auch über den Rest der Spielzeit verteidigen und ließen die Gastgeberinnen nicht weiter als zwei Tore heran. Als Janine Baus zwei Minuten vor Schluss per Siebenmeter zur 24:27 Führung traf, war die Vorentscheidung über den Sieg so gut wie gefallen. Nach dem Abpfiff beim Spielstand von 25:27 stürmten die SG-Handballerinnen aufs Feld und umjubelten ausgelassen ihren Sieg. “Ich bin sehr stolz auf meine Mädels, die sich alle voll reingehauen haben. Gerade Katrin und Celine haben dem Ausfall von Lucy super kompensiert und eine echt starke Leistung gezeigt. Merzig war heute der erwartet harte Gegner. Deshalb sind wir überglücklich, dass wir das Spiel trotzdem verdient gewinnen und den Abstand auf die Verfolger erweitern konnten”, freut sich SG-Trainer Rüdiger Lydorf über den Sieg im Spitzenspiel.
Jetzt haben die Löwinnen durch die Osterpause zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Heimspiel gegen den TV Kirkel.
Es spielten:
Christina Grünewald im Tor,
Janine Baus 11/3, Katrin Hoffmann 3, Lea Luga 1, Hanna Müller 1, Ella Hartfelder, Lucy Hilz 2, Vera Jänicke 8, Celine Jag 1, Lejla Carkadzija, Anna Sommer 1, Lea Edrich, Lea Bullacher
Siebenmeter: 3/4 – 3/5, Zeitstrafen: 4:4, Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Iversen (Saarbrücken-West)