„Wir müssen alles zeigen, wenn wir die Punkte mitnehmen wollen“

Die SG Zweibrücken reist am Samstag zum starken Aufsteiger HSG Kastellaun/Simmern. Drei der vier bisherigen Heimspiele konnte die HSG gewinnen und steht punktgleich mit den Zweibrückern auf dem neunten Rang der Oberliga-RPS. Anpfiff der Partie ist um 20 Uhr in der IGS-Halle in Kastellaun.

Es war eine Leistung, wie sie nur wenige bislang gesehen haben. Torhüter Norman Dentzer war am vergangenen Samstag gegen die HSG Worms der überragende Mann. 13 Paraden, darunter fünf Siebenmeter, zeigte seine persönliche Statistik nach der Partie. Wie eindrucksvoll diese Leistung war, sieht man auch daran, dass er lediglich eine Halbzeit dafür gebraucht hat. Auch dank seiner Paraden gewannen die Rosenstädter ihr Heimspiel gegen die Nibelungenstädter deutlich und verdient mit 35:18 (16:7). Trotz guter Leistung sieht Dentzer aber noch Luft nach oben. „Ich denke, dass wir einen noch schnelleren Handball spielen können. Aktuell sind wir von Verletzungen und Krankheiten arg gebeutelt, sodass der Kader recht dünn ist. Sind wieder alle an Board, wird das nochmal ein ganz anderes Spiel“, prophezeit Dentzer.

Der 37-jährige Key Account Manager der Toro Gmbh ist einer der Spieler, die nicht zu altern scheinen. Seit jetzt fast zwei Jahrzehnten ist Vielen im Südwesten Handballdeutschlands sein Name ein Begriff. Spielt er nicht gerade für die eigenen Farben, ist es wohl ein Name, der für Unbehagen sorgt. Egal, ob er in der Regionalliga, Oberliga-RPS oder in der Pfalzliga zum Einsatz kam, immer wusste Dentzer zu überzeugen. Als die beiden Zweibrücker Handballvereine SV 64 Zweibrücken und VTZ Saarpfalz ihre Fusion bekannt gaben, war er direkt Feuer und Flamme. „Ich glaube, dass diese Fusion das spannendste Projekt im Südwesten ist“, sagte der sympathische Familienvater damals. Er entschied sich zum Verbleib und bildet seit dieser Saison das Torhüter-Gespann mit Damian Zajac. Von seinem neuen Team schwärmt er in höchsten Tönen und erklärt: „Ich habe schon einige Zeit gebraucht, um mich an meine neuen Mitspieler und das neue Deckungssystem zu gewöhnen. Dass es schon so gut läuft, habe ich auch den Jungs zu verdanken. Ab der ersten Minute der Vorbereitung fühlte ich mich in der neuen Mannschaft sehr wohl. Das beschleunigte vieles“, so Dentzer, der mit seinen eigenen Leistungen bislang sehr zufrieden ist.

Ein Start mit 6:8 Punkten war nicht unbedingt die erhoffte Ausbeute der SG. Verletzungspech und Krankheiten haben die Mannschaft immer wieder geschwächt und vor große Herausforderungen gestellt. „Wir haben in den letzten Spielen oft eine Phase, in der wir zu unkonzentriert sind und leichte Fehler machen. Wenn wir das in den Griff bekommen, wird es sehr schwer gegen uns zu gewinnen“, sagt Dentzer. Aus Zweibrücker Sicht wäre es ihnen zu wünschen, dass ihnen dieses Vorhaben bereits am Wochenende gelingt. Die Aufgabe hat es in sich.

Der Aufsteiger HSG Kastellaun/Simmern spielt bislang eine gute Runde und konnte drei seiner vier Heimspiele siegreich gestalten. Die Verantwortlichen der HSG haben einen starken Kader mit gutem Trainer zusammengestellt und ernten jetzt die Früchte davon. Der Rückraum um Neuzugang Julian Mangold, Kilian Kötz und Sasa Puljizovic ist extrem gut besetzt. Julian Mangold schloss sich zu dieser Runde der Mannschaft von Mirza Cehajic an und wechselte von der HSG Hunsrück. Der international erfahrene Puljizovic kam vergangene Runde und wurde direkt zum Kopf der Mannschaft. Vor seinem Wechsel war er in der ersten polnischen Liga für SPR Stal Mielec auf Torejagd gegangen. Davor war er einige Jahre beim finnischen Spitzenklub Riihimäen Cocks, mit denen er die Meisterschaft und die Teilnahme an der Velux EHF Champions League feiern konnte. Das dritte Rückraum-Ass ist Kilian Kötz, den Dentzer noch aus der Zeit vor dem letzten Oberliga-Abstieg der HSG kennt. „Mit ihm haben sie einen sehr guten Rückraumschützen für die leichten Tore“, weiß Dentzer um die Stärken von Kötz Bescheid. Wollen die Zweibrücker Löwen ihre Rückreise am Samstag mit zwei Punkten im Gepäck antreten, müssen sie eine Top-Leistung abrufen. „Wir müssen alles zeigen, wenn wir die Punkte mitnehmen wollen“, so Dentzer.

Zweite Mannschaft zu Gast beim Spitzenreiter

Schwieriger und gleichzeitig einfacher könnte die Aufgabe wohl kaum sein. Der SG-Perspektivkader reist am Samstag zum verlustpunktfreien Spitzenreiter der Saarlandliga. Der HSV Merzig/Hilbringen konnte alle sechs Partie in der Saarlandliga für sich entscheiden, darunter auch gegen Mannschaft wie Brotdorf, St. Ingbert oder die zweite Mannschaft der HG Saarlouis.

HSV-Trainer Laszlo Kinces hat eine gute Mannschaft zur Verfügung, die eine gute Mischung aus jungen Wilden und erfahrenen Spielern hat. Vor allem die Rückkehr von David Pfiffer scheint sich besonders positiv auf die bisherigen Leistungen des Vorjahresdritten auszuwirken. Er wechselt vom Oberligisten HF Illtal zu den Wölfen.

Für die junge Mannschaft der SG Zweibrücken II ist es eine der Partien, in denen man befreit aufspielen kann. Alles andere als ein klarer Sieg des HSV wäre eine Überraschung.

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