Eine Woche nach dem überraschenden 29:29 beim TuS 04 Kl-Dansenberg II zeigen sich die Zweibrücker Handballer von ihrer besten Seite und schlagen die HSG Rhein-Nahe Bingen zu Hause mit 30:24 (17:13). Nach ausgeglichener Anfangsphase setzten sich die Hausherren bis zur Halbzeit auf vier Tore ab und konnten diesen Vorsprung früh in der zweiten Hälfte weiter ausbauen und so den Weg zu einem ungefährdeten Heimerfolg ebnen. Bester Werfer der Partie war Nils Wöschler mit neun Treffern, vier davon per Siebenmeter.
„Wir wollten so viel es geht wechseln, um den Jungs ihre Pausen geben zu können. Mit Jakob Schaum und Martin Leufke hat das heute gut geklappt“, sagte ein zufriedener SG-Trainer Klaus Peter Weinert nach der Partie. Jakob Schaum aus der zweiten Mannschaft und Martin Leufke, den es letztes Jahr in Region gezogen hat und seit Oktober immer wieder bei den Zweibrückern mittrainierte und sich anbot, haben beide ihre Sache gut gemacht und für die erhoffte Entlastung gesorgt. „Mit dem Sieg haben wir den Anschluss an die vorderen Plätze hergestellt. Das sollte uns einen Motivationsschub für die Partie gegen Mundenheim geben“, blickt Weinert auf den nächsten Gegner am kommenden Samstag. Sie empfangen den unangefochtenen Ligaprimus, die VTV Mundenheim.
Im Duell zweier personell geschwächten Teams zeigten die Zweibrücker eine sehr engagierte Leistung und konnten die Partie nach anfänglichen Schwierigkeiten und ausgeglichener Anfangsphase über weite Strecke dominieren. Der Tabellendritte zeigte sich nach der Partie als fairer Verlierer. „Wir haben verdient verloren. In der Deckung waren wir zu oft zu passiv innerhalb der neun Meter. Im Angriff mussten wir viel ins Eins-gegen-Eins“, sagte HSG-Coach Markus Herberg, der um die derzeitige Situation genauso wenig zu beneiden ist, wie sein Zweibrücker Kollege. „Wir gehen auf dem Zahnfleisch. Aber am Ende musst du da halt durch. Anderen Teams geht es auch so“, so Herberg, der unter anderem auf seine Spielgestalter Sebastian Diehl verzichten muss.
Dabei sah es zu Beginn für seine Jungs noch gut aus. In einer torarmen, aber intensiven Anfangsphase war es zweimal Vincent Klug, der den Zweibrücker Torhüter Norman Dentzer überwinden konnte. Nach viereinhalb Minuten konnten dann auch die Hausherren den ersten eigenen Treffer zum 1:2 bejubeln. Wenig später legte Adam Soos nach und glich für seine Rosenstädter aus. Es waren knapp acht Minuten gespielt, als Soos mit seinem dritten Treffer die erste Führung für die Hausherren erzielen konnte (4:3). Die Partie blieb aber eng und umkämpft. Gegen die physisch starken Binger hatten es die Zweibrücker Löwen nicht einfach. In der 17. Minute konnte dann die erste Zwei-Tore-Führung zum 9:7 erzielt werden. Torschütze war der sehr agile und spielfreudige Nils Wöschler, der sowohl im Angriff, als auch in der Abwehr zu überzeugen wusste. Neun Treffer erzielte Wöschler und zeigte sich auch bei seinen Siebenmetern als nervenstark. Alle vier Versuche konnte er verwandeln. In der Folge wurde die Zweibrücker Dominanz deutlicher, sodass sie sich bis zur 23. Minute auf 13:9 absetzen konnten. Die Abwehr stand jetzt besser und Goalie Norman Dentzer erreichte jetzt Betriebstemperatur. Der Routinier war ein guter Rückhalt und kam am Ende des Tages auf 14 Paraden. Zur Halbzeit führten die Hausherren mit 17:13.
(Starke Leistung im Rückraum - Neunfacher Torschütze Nils Wöschler)
Anders als noch in der ersten Hälfte gehörte jetzt die Anfangsphase der Mannschaft von Weinert. Etwas mehr als drei Minuten waren im zweiten Spielabschnitt gespielt, als die SG Zweibrücken nach Treffern von Ihl, Soos und Wöschler die Führung auf 20:13 ausbauen konnte. Danach fingen sich die Gäste wieder auch, weil die Hausherren jetzt auch die eine oder andere gute Chance liegen ließen. HSG-Trainer Herberg versuchte viel und wechselte mehrfach im Tor, stellte später auch mehrfach die Abwehr um. Vieles fruchtete, aber wirklich in Bedrängnis bringen konnte es die Rosenstädter nicht. Auch nicht dann, als der Vorsprung auf drei Treffer zusammengeschrumpft war. Vincent Klug, der eine bärenstarke Partie im Rückraum der Binger Mannschaft zeigte, hatte per Siebenmeter auf 26:23 verkürzt. Da waren noch etwas mehr als sieben Minuten zu spielen. Doch in Person von Nils Wöschler hatten die Zweibrücker die passende Antwort parat. Er erzielte per Siebenmeter zunächst das 27:23 und nach dem Treffer von Lorenzo Lang zum 27:24 dann auch das 28:24 (56.). In den verbliebenen vier Minuten ließen die Zweibrücker nichts mehr anbrennen und konnte nochmals mit zwei schönen Toren glänzen. Zunächst bediente Mannschaftskapitän Philipp Hammann seinen Kreisläufer Tom Grieser mit einem schönen Pass von außen an den Kreis. Den Schlusspunkt setzte der junge Jakob Schaum mit einem präzisen Wurf aus dem Rückraum zum 30:24.
Nächste Woche empfängt die SG Zweibrücken die VTV Mundenheim. Auch wenn sie als Underdog in die Partie gehen, brauchen sie sich nach den zurückliegenden Wochen keineswegs zu verstecken. Nach jetzt acht ungeschlagenen Partien, darunter sieben Siegen, haben sie sich an diesem Wochenende zwar tabellarisch nicht verbessert, konnten aber zur Spitzengruppe aufschließen. Den Tabellensechsten der Oberliga-RPS trennen nur noch zwei Punkte vom Tabellenzweiten aus Saulheim.
Für die SG Zweibrücken spielten.
Norman Dentzer (1-60, 14 Paraden), Damian Zajac (n.e.) im Tor, Nils Wöschler 9/4, Adam Soos 8, Philipp Hammann 4, Tom Ihl 3, Tom Grieser 3, Maximilian Kroner 2, Jakob Schaum 1, Lars Gräbel, Nico Graeber, Samuel Reitz, Martin Leufke