SG-Handballer mit der bisherigen Vorbereitung zufrieden

SG-Handballer mit der bisherigen Vorbereitung zufrieden

Sie schwitzen und ackern. Unabhängig davon, wie sich die Temperaturen in den vergangenen Wochen geändert haben, konnte man sich immer sicher sein, dass die Zweibrücker Löwen so oder so nicht ums Schwitzen herumkommen. Doch bislang zeigt man sich im SG-Lager zufrieden mit der Vorbereitung. Das eine oder andere Ergebnis bei Testspielen war vielversprechend, und auch sonst sieht Coach Martin Schwarzwald sein Team auf dem richtigen Weg. Seine Jungs untermauerten diesen Eindruck mit einem starken Heimerfolg über HB Dudelange am Mittwochabend.

„Generell bin ich mit unserer Vorbereitung zufrieden. Da wir den Jungs vor dem Start einen Laufplan an die Hand gegeben haben, sind wir in einem wirklich guten Zustand gestartet. Es gab kaum etwas aufzuarbeiten, sodass wir schnell Fortschritte gemacht haben“, freut sich Schwarzwald. Nichtsdestotrotz wurde gerade in den ersten drei Wochen noch viel Wert auf den athletischen Bereich gelegt, denn es galt, den Horizont zu erweitern und weitere Übungen ins Repertoire der Löwen einzubauen, die als sinnvolle handballspezifische Ergänzung erachtet werden. Darüber hinaus wurden in diversen Tests mit dem Kooperationspartner Bodylounge aus Pirmasens die Schwachstellen und Entwicklungspotenziale der einzelnen Spieler analysiert und zielgerichtet angegangen. Die positiven Effekte sind nicht zu übersehen.

Auch an Taktik und Abläufen wurde bereits intensiv gearbeitet. Der EHF-Master-Coach konzentrierte sich dabei vor allem auf den Angriff. „Das System im Angriff habe ich mehr oder weniger komplett umgebaut. Ich sehe es als große Chance, jetzt etwas zu verändern und das System sowohl an die Anforderungen des modernen Handballs als auch an die Stärken der jetzigen Mannschaft anzupassen. Die Jungs haben sehr gut auf den neuen Input reagiert“, so Schwarzwald. Deshalb waren in der ersten Phase lediglich zwei Spiele geplant. In Dahn traf man auf den Bundesligisten VfL Gummersbach, was für viele sicherlich das Highlight ihrer Handballkarriere war. Zudem hatte man es mit dem Aufsteiger und künftigen Ligakonkurrenten aus St. Ingbert-Hassel zu tun. Mit 28:20 (14:11) schlug man das neue Team von Ex-Coach Klaus Peter Weinert.

Nach der zehntägigen Pause über das Zweibrücker Stadtfest ging es mit Phase zwei weiter – wobei „Pause“ zu viel gesagt wäre. "Auch hier haben die Spieler wieder individuelle Pläne bekommen, die sie in unser Mannschaftstool dokumentiert haben. Generell haben wir auch technisch viele Neuerungen eingeführt. So messen wir beispielsweise täglich die Belastung unserer Spieler, um eine optimale Steuerung zu gewährleisten. Im Trainings- und Spielbetrieb arbeiten wir außerdem mit einem Kamerasystem, um den Spielern entweder innerhalb weniger Sekunden oder im Nachgang ein visuelles Feedback geben zu können“, erklärt Schwarzwald. Zum nächsten Testspiel empfingen die Zweibrücker Löwen mit den HF Illtal den Gegner des ersten Spieltags. Die Zweibrücker Löwen schlugen die Zebras am Ende deutlich mit 35:28 (18:15), wobei es sicherlich zu früh wäre, daraus Rückschlüsse für den Ligastart zu ziehen, da beide Mannschaften nicht in Bestbesetzung antreten konnten. Dennoch war es für beide Teams ein wertvoller Test.

Vergangenes Wochenende hieß es dann: Koffer packen für das Trainingslager im niederländischen Volendam! Auf halbem Weg wurde in Mönchengladbach Halt gemacht, um sich dort mit dem TV Korschenbroich, einem Absteiger aus der 3. Liga, zu messen. Nach intensiven 60 Minuten ging man mit 26:31 (17:19) zwar als Verlierer vom Feld, konnte aber erneut wichtige Erkenntnisse sammeln. Am nächsten Tag ging es für die Jungs um Mannschaftskapitän Philipp Hammann dann weiter nach Volendam. Dort wurden sie vom nordholländischen Spitzenklub und Vizemeister KRAS Volendam empfangen. „Trainer Geert Hinskens kenne ich aus unserem gemeinsamen Master-Coach-Lehrgang, und wir haben schon früh über die Möglichkeit eines Trainingslagers gesprochen. Die Bedingungen vor Ort waren hervorragend und ganz nebenbei ist Volendam eine traumhaft idyllische Kleinstadt nördlich von Amsterdam mit einem tollen Hafenviertel – trotz Trainingslager kam Urlaubsfeeling auf“, schwärmt der ehemalige Profitrainer. Gegen die international vertretenen Niederländer zeigten die Handballer der SG ihre bis dahin vielleicht beste Leistung in der Vorbereitung und führten zur Halbzeit überraschend mit 15:12, doch in der zweiten Hälfte wurden die Gastgeber ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen am Ende verdient mit 26:31.

(Bildquelle: Instagram @handballvolendam)

Das von den Gastgebern organisierte gemeinsame Barbecue und ein geselliger Mannschaftsabend rundeten einen tollen Tag ab. Am nächsten Tag stand ein weiterer Test auf dem Programm. Gegner war das mit mehreren Jugend-Nationalspielern gespickte Akademie-Team. „In dieser Partie musste sich die Mannschaft noch einmal richtig strecken. Es war uns aber wichtig, das gelungene Trainingslager auch mit einem Sieg abzuschließen. Trotz eines knappen 9:11-Halbzeitrückstands konnten wir das Spiel in der zweiten Halbzeit noch einmal drehen und am Ende mit 24:23 für uns entscheiden“, so Schwarzwald.

In den verbleibenden etwas mehr als zwei Wochen geht es nun darum, den Feinschliff zu verpassen. Es stehen noch zwei Spiele auf dem Programm. Vergangenen Mittwoch zeigten die Zweibrücker Jungs sich aber bereits von ihrer besten Seite und schlugen überraschend den HB Dudelange mit 29:28 (11:14). Die weiteren Gegner sind der HC Dillingen/Diefflen und das Nachwuchsteam von Nancy.

„Ich finde, dass die Mannschaft die systemischen Änderungen sehr gut aufgenommen hat. Trotz der wirklich großen Einschnitte sind wir schon sehr weit. Natürlich brauchen wir noch Wettkampfstabilität, die wir über das Jahr hinweg kontinuierlich aufbauen wollen. Aktuell machen wir noch zu viele technische Fehler, was wir aber mit viel Leidenschaft und einem guten Rückzug auffangen müssen. Hier haben wir noch Potenzial, aber der Trend geht ganz klar in die richtige Richtung. Wenn wir es schaffen, mit diesem Tempo weiter an uns zu arbeiten, bin ich mir sicher, dass wir eine begeisternde Saison spielen und in absehbarer Zukunft auch wieder ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden können“, sagt der sympathische Familienvater, der sich sicher ist, eine gute Rolle in der Regionalliga spielen zu können. Mannschaftskapitän ist und bleibt der erfahrene Rechtsaußen Philipp Hammann.

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