"Die Visionen haben mich überzeugt" - Martin Schwarzwald wird neuer Trainer der SG

Die Zweibrücker Löwen stellen sich zur kommenden Saison neu auf: Der 38-jährige Martin Schwarzwald wird ab Juli 2025 die erste Herrenmannschaft der Rosenstädter übernehmen. Er tritt die Nachfolge von Klaus Peter Weinert an. Der Verein und Weinert haben einvernehmlich beschlossen, den Vertrag nicht zu verlängern.

In der aktuellen Saison läuft es für die Löwen nicht wie erhofft. Derzeit belegen sie nur den elften Rang und stehen nur einen Punkt über den Abstiegsplätzen. „So war das nicht geplant“, sagt der SG-Verantwortliche Steffen Gillner. Doch die Vereinsführung ist sich sicher, dass es bald wieder aufwärtsgeht. Trainer Klaus Peter Weinert, der die Mannschaft bis Saisonende weiter betreuen wird, hat nach intensiven Gesprächen und Überlegungen jedoch entschieden, den Vertrag über 2025 hinaus aus privaten und beruflichen Gründen nicht zu verlängern. Doch die Zweibrücker haben schnell den perfekten Mann gefunden. Der „Neue“ ab Juli nächsten Jahres wird mit Martin Schwarzwald jemand werden mit Stallgeruch. Für Schwarzwald schließt sich damit der Kreis, da seine erfolgreiche Trainerkarriere einst in Zweibrücken beim SV 64 begann.

Steffen Gillner sieht in Martin Schwarzwald den „perfekten Baustein für die Zukunft der SG Zweibrücken“. „Mit Blick auf die Professionalisierung des Jugendbereichs haben wir mit Martin den idealen Mann für den Übergang zu den Aktiven gefunden. Wir sind sehr stolz, dass es geklappt hat“, ergänzt Dr. Jürgen Knoch. Die Bekanntgabe des neuen Cheftrainers vereinfacht zudem die anstehenden Vertragsgespräche. Die Vereinsführung ist überzeugt, dass der ehemalige Profitrainer als Zugpferd eine wichtige Rolle für die Zukunft des Vereins spielen wird. „Es geht um die Weiterentwicklung“, sagt Gillner.

Für den sympathischen Familienvater mit zwei Kindern ist es eine Rückkehr in die eigene Vergangenheit. In Zweibrücken begann seine Handballkarriere. 2003 sammelte er an der Seite von Martin Röhrig erste Erfahrungen als Jugendtrainer. Später übernahm er verschiedene Jugendmannschaften und spezialisierte sich auf den weiblichen Bereich. 2012 wurde er mit der weiblichen C-Jugend Saarlandmeister und übernahm im gleichen Jahr das Traineramt der Oberliga-Damen. 2015 entschied er sich, seine Karriere beim Bundesligisten HSG Bensheim/Auerbach fortzusetzen, wo er als Co-Trainer und Jugendkoordinator tätig war. Auch dort entwickelte er sich weiter und machte sich einen Namen. Seine weiteren Stationen waren der TVB Wuppertal (2. Bundesliga) und die SG Mainz/Bretzenheim (3. Liga), bevor er 2020 ein Angebot des deutschen Rekordmeisters Leverkusen annahm und Profitrainer wurde. Zuletzt führte er die SG 09 Kirchhof von der dritten in die zweite Liga, bevor er sich aus familiären Gründen für eine Handballpause entschied.

„Vollzeit im Beruf und Profi-Handball sind nicht vereinbar“, sagt der Art Director der Werbeagentur Ideenrevier, bei der er seit Juni dieses Jahres wieder fest angestellt ist. Mit seiner Familie kehrte er in die Region zurück nach Rodalben. Ganz ohne Handball ging es dann doch nicht: Er begann die Ausbildung zum EHF-Master Coach, an der er Anfang des Jahres in Hamburg und im Sommer in Celje, Slowenien, teilnahm. Auch in Zweibrücken war er wieder aktiv, zuletzt als Trainer beim Camp64, wo er junge Talente begeisterte.

Schwarzwald erklärt seine Entscheidung, sich der SG anzuschließen, damit, dass es eine passende Lösung war und sie die ersten waren, die ernsthaft angefragt hatten. Es reizt ihn, mit jungen Spielern zu arbeiten und etwas zu entwickeln, statt ausschließlich mit Vollprofis zu arbeiten. Reine Jugendarbeit ist jedoch wegen seiner Berufstätigkeit aktuell nicht möglich. „Die Visionen der SG Zweibrücken haben mich überzeugt. Zurück zu den Wurzeln mit einem starken Fundament aus eigenen Jugendspielern“, so Schwarzwald. Ziel ist es, eigene Spieler für die erste Mannschaft auszubilden, die stolz die Vereinsfarben tragen und den Wert der Förderung kennen.

Schwarzwald freut sich auf seine neue Aufgabe, auch wenn er verschiedene Gefühle in sich trägt: „Ich komme mit viel Stolz, aber auch Respekt. Mit der Rolle als Trainer der ersten Mannschaft kommt natürlich auch Druck, aber ich möchte die Erwartungen erfüllen. Dafür erwarte ich, dass wir alle mit derselben Leidenschaft an die Sache herangehen.“ Mit seiner Mannschaft will er Handball zeigen, der den Zuschauern Freude bereitet.

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