Zum Hinrundenabschluss empfangen die Handballer der SG Zweibrücken am Samstagabend die SG Saulheim. Die Zielsetzung ist klar: Sie wollen die bislang starke Hinrunde mit einem Sieg abschließen. Allerdings werden sie gegen das Tabellenschlusslicht auf Tim Eisel verzichten müssen, dessen Schulterverletzung die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr unter der Woche zunichte gemacht hat. Anpfiff ist um 18 Uhr in der Westpfalzhalle.
„Ich bin nicht der Typ, der jammert. So bitter Tims Ausfall (und der aller anderen) ist, darf ich als Trainer keine Zeit verlieren und muss neue Lösungen entwickeln. Das ist mein Job, und meine Mannschaft verlässt sich auch darauf. Bei allem Erfolg dürfen wir nicht vergessen, wo wir herkommen und was wir uns vor der Saison vorgenommen haben. Besser als in der vergangenen Saison Handball spielen, begeistern und so wieder mehr Zuschauer in die Halle bekommen. Dass wir oben mit dabei sind, ist nicht das Resultat einer tabellarischen Zielsetzung, sondern das Ergebnis unserer Taten. Also werden wir genauso fokussiert weitermachen, versuchen, neue Lösungen zu finden und andere Spieler weiterzuentwickeln“, antwortet SG-Trainer Martin Schwarzwald auf die Frage, wie der Ausfall von Tim Eisel, Zweibrückens bestem Feldtorschützen, aufgefangen werden soll. Der 19-jährige Leistungsträger hat sich am vergangenen Wochenende in der Partie beim HV Vallendar die Schulter ausgekugelt. Die ersten Diagnosen haben die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr im Keim erstickt. Damit reiht er sich in die lange Liste der Ausfälle ein, die die Zweibrücker bislang in dieser Saison zu verkraften haben. Umso erstaunlicher ist die Leistungsexplosion des Vorjahressiebten, der derzeit auf dem zweiten Platz steht und letztes Wochenende seine erste Saisonniederlage hinnehmen musste.
In der temporeichen Partie konnten die Zweibrücker zunächst gut mithalten und dem HV Vallendar auf Augenhöhe begegnen. Nach der Verletzung von Eisel, der ab der 15. Minute mit schmerzverzerrtem Gesicht auf der Bank Platz nehmen musste, bekamen die Hausherren Oberwasser und setzten sich bis zur Pause auf 23:17 ab. Als sie in der zweiten Hälfte ihren Vorsprung gar auf neun Tore ausbauten, hätte wohl kaum jemand noch einen Pfifferling auf die Rosenstädter gesetzt. Doch die junge Truppe, gespickt mit fünf Talenten aus der A-Jugend, kämpfte sich zurück und verkürzte zwischenzeitlich sogar auf zwei Treffer. Dann verließen sie die Kräfte und der HVV brachte das Spiel im Stile einer Spitzenmannschaft nach Hause. „Wir haben natürlich über das Spiel gesprochen, um sowohl die spieltaktische als auch die mentale Seite aufzuarbeiten. Viele Dinge haben gut funktioniert, aber in vielen Momenten hat man auch gesehen, dass wir trotz unseres Erfolgs noch am Anfang unserer Entwicklung stehen. Wenn wir gut vorbereitet sind und in den berüchtigten Flow kommen, dann sieht alles einfach aus und das hat uns bislang auch durch die Saison getragen. Aber es war auch zu erwarten, dass wir irgendwann mit Aufgaben konfrontiert werden, die wir zu dem Zeitpunkt einfach nicht lösen können“, ordnet Schwarzwald ein. Sie wollen und werden aber alles daran setzen, die Hinrunde mit einem Sieg abzuschließen. Das wird trotz der auf dem Papier klaren Aufgabe kein einfaches Unterfangen.
Das Tabellenschlusslicht aus Saulheim hat zwar erst zwei Punkte auf der Habenseite, zeigte zuletzt aber eine ansteigende Form. Die Mannschaft von Marco During musste in den vergangenen Jahren einige wichtige Spieler ziehen lassen, darunter vor der Saison auch Rückraumspieler und Kapitän Darren Weber, der jahrelang die Fäden im Angriff der Rheinhessen gezogen hat. „Saulheim kommt als Tabellenletzter, hat zuletzt aber stark aufsteigende Form gezeigt. Gegen Mühlheim haben sie nur knapp verloren und mussten dabei auf Marco Magro-Arzt verzichten, der bislang als zuverlässiger Scorer durch die Liga fegt. Dazu haben sie mit Mathias Konrad einen Routinier reaktiviert, der ihnen auch extrem weiterhilft“, weiß Schwarzwald. Neun der 24 Saulheimer Treffer gingen zuletzt auf das Konto von Konrad. Für die Zweibrücker wird es darauf ankommen, Lösungen zu finden, um die Kreise von Konrad und Magro-Arzt einzuengen und sie nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. „Wichtig ist, dass wir unser Spiel mit Leben füllen und mental zeigen, was uns schon die ganze Saison auszeichnet. Dann bin ich guter Dinge, dass wir uns, getragen von unserer Halle, noch einmal für die herausragende Hinrunde belohnen können“, sagt Schwarzwald.
Zweite Mannschaft mit wichtigem Heimspiel gegen Schmelz
Auch die Zweite ist ein letztes Mal in diesem Jahr im Einsatz. Sie empfangen den HC Schmelz zum Kellerduell. Der HC liegt mit zwei Punkten auf dem letzten Rang der Oberliga-Tabelle, die SG II mit nur einem Punkt mehr auf dem drittletzten Platz. Die Ausgangslage ist damit mehr als klar. Für beide Teams gilt mehr oder weniger das Motto „Verlieren verboten“. Entsprechend klar ist, dass es eine Partie werden könnte, die in erster Linie im Kopf entschieden wird. Wer auch unter Druck näher an sein Leistungsoptimum kommt, hat gute Chancen, die Partie für sich zu entscheiden. Anpfiff ist am Sonntag um 18 Uhr in der Westpfalzhalle.