Obwohl die Ausgangslage für beide Mannschaften nicht optimal war, lieferten sich die SG Zweibrücken und die Sportfreunde Budenheim ein spannendes Spiel und trennten sich mit 22:22 (10:11). Für die Zweibrücker war es sicherlich ein Punktgewinn, denn fünf Minuten vor Schluss lagen sie noch mit 22:20 zurück. Doch die Löwen bewiesen Moral und wurden am Ende mit einem Punkt belohnt. Beste Zweibrücker Werfer waren Nico Becker und Stephan Jahn mit jeweils vier Treffern.
„Vor allem kämpferisch war das eine super Leistung der Jungs“, lobte Ersatzcoach Tom Grieser den Auftritt seines Teams. Er konnte seine Mannschaft nur von der Seite unterstützen und musste wegen Knieproblemen im linken Knie passen. Da auch Nils Wöschler wegen einer Fersenverletzung zum Zuschauen verdammt war, übernahmen die beiden Führungsspieler das Coaching, denn auch Klaus Peter Weinert stand nicht zur Verfügung. „Die Voraussetzungen vor dem Spiel waren nicht gut. Aber auch bei Budenheim fehlten wichtige Leute. Es war ein bisschen das Duell der Gebeutelten“, sagte Grieser. Nachdem Weinert gegen den TV Offenbach krankheitsbedingt gefehlt hatte, kehrte er Anfang der Woche zurück. Im Nachhinein kam die Rückkehr wohl etwas zu früh, denn erneut erwischte es Weinert, so dass er sein Team auch in Budenheim nicht von der Bank aus unterstützen konnte. Dafür machten es seine Jungs diesmal vor allem in der Abwehr besser als in der Vorwoche. Die Defensive stand deutlich besser und in Damian Zajac hatte man zudem einen starken Rückhalt. „Damian hat sehr gut gehalten. Er hat viele freie Würfe und Gegenstöße entschärft, aber auch viel aus dem Rückraum“, lobte Grieser seinen Schlussmann, der es auf 17 Paraden brachte.
Das Spiel begann mit einer zehnminütigen Verspätung, da sich das vorangegangene Spiel unerwartet in die Länge zog. Zu Beginn begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. 3:2 hieß es nach fünf Minuten für die Gastgeber aus Budenheim, die mit Corazolla und Hess ebenfalls auf zwei Leistungsträger verzichten mussten. Doch dann legten die Zweibrücker einen Zahn zu und führten sechs Minuten später mit 3:6. In der Folge konnten die Gäste zwar immer wieder verkürzen, doch die Zweibrücker hielten ihren Drei-Tore-Vorsprung bis zur 22. Minute. Nach dem 7:10 durch Tim Eisel, der sich mit Samuel Reitz die Position am Kreis teilte, geriet der SG-Motor ins Stocken. „Insgesamt 28 Fehlversuche sind für ein Spiel zu viel“, ärgerte sich Grieser, der aber auch anerkannte, dass die Sportfreunde mit Karim Ketelaer einen starken Torhüter zwischen den Pfosten hatten. Vor allem von außen war er an diesem Abend kaum zu überwinden. Zudem handelten sich die Zweibrücker Löwen zwei Zeitstrafen ein und standen phasenweise nur noch mit vier Feldspielern auf dem Feld. Die Folge: Den Gästen aus der Rosenstadt gelang bis zur Halbzeit nur noch ein Treffer, sodass die Gäste bis auf 10:11 aufschließen konnten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten sich die Rosenstädter das Leben selbst schwer. „Wir haben in dieser Phase viel zu viele technische Fehler gemacht. Deshalb musste ich so früh die grüne Karte zücken“, erklärte Grieser. Keine dreieinhalb Minuten waren gespielt, da hatten die Hausherren die Partie gedreht und gingen mit 13:11 in Führung. Das SG-Trainerteam reagierte mit einer Auszeit. Besser wurde es aber nicht, im Gegenteil. Budenheim erhöhte auf 14:11 (35.). Kurz darauf bekamen die Gäste aus Zweibrücken einen Siebenmeter zugesprochen. Max Kroner trat an und traf den gegnerischen Torhüter unglücklich am Kopf. Er sah die Rote Karte und stand seiner Mannschaft nicht mehr zur Verfügung. „Wir hatten kaum noch Optionen“, sagte Grieser. Doch seine Jungs bewiesen Moral und unbändigen Kampfgeist. Sie blieben dran und kämpften wie die Löwen um jeden Zentimeter Boden, konnten den Rückstand aber zunächst nicht verkürzen. Beim Stand von 18:15 in der 44. Minute kassierte SFB-Spieler Sven Erkert eine Zeitstrafe, die die Zweibrücker zu nutzen wussten. Mit drei Treffern in Folge glichen sie in der 46. Minute aus. Wenig später brachte Rechtsaußen Nico Becker seine Farben erstmals in der zweiten Halbzeit in Führung (18:19, 47.). Nach dem zwischenzeitlichen 19:20 (48.) hatten die Löwen sogar die Chance, die Führung auszubauen. Doch die große Chance vom Siebenmeterstrich wurde vergeben und im Gegenzug kassierte man eine Zeitstrafe. Diese nutzten die Gastgeber, angeführt vom erfahrenen Lukas Nagel, um das Spiel erneut zu drehen und selbst mit 22:20 in Führung zu gehen. Etwas mehr als fünf Minuten waren noch zu spielen. Die Zweibrücker nahmen ihre letzte Auszeit und fanden die richtigen Lösungen. Kapitän Philipp Hammann verkürzte auf 22:21 und Stephan Jahn glich zum 22:22 aus. Da beide Mannschaften ihren letzten Angriff nicht erfolgreich nutzen konnten, blieb es beim leistungsgerechten Unentschieden.
(Erzielte vier Treffer, darunter den Ausgleich zum 22:22-Endstand - Stephan Jahn beim Wurf)
„Vom Spielverlauf her geht das Unentschieden völlig in Ordnung. Für uns ist es aber definitiv ein Punktgewinn. Ich denke, dass wir das zusammen sehr gut hingekriegt haben“, freute sich Grieser zu Recht. Nächste Woche empfangen die Zweibrücker die wiedererstarkte SG Saulheim.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Damian Zajac (1-60, 17 Paraden, ein Tor), Norman Dentzer im Tor
Nico Becker 4/2, Stephan Jahn 4, Tim Eisel 3, Tom Ihl 3, Philipp Hammann 2, Nico Graeber 2, Joshua Eberhard 2, Samuel Reitz 1, Maximilian Kroner, Felix Weinert, Martin Leufke