Am Samstag ist es endlich soweit: Die neue Saison in der Regionalliga Südwest beginnt. Die Handballer der SG Zweibrücken haben sich gut vorbereitet und fiebern dem Saisonstart entgegen. Samstag um 18 Uhr wollen sie zeigen, dass sie sich als Mannschaft weiterentwickelt haben. Dann empfangen die Zweibrücker Löwen die Zebras der HF Illtal zum Derby und Saisonauftakt. Gegen den Vorjahresfünften sind die Zweibrücker bereits am ersten Spieltag maximal gefordert.
„Auf jeden Fall Vorfreude. Aufgeregt bin ich immer nur so lange, bis ich meine Video-Vorbereitung abgeschlossen habe. Sobald ich mich vorbereitet fühle, ist keine Aufregung mehr da“, antwortet Martin Schwarzwald, der neue starke Mann bei der SG Zweibrücken, auf die Frage, ob die Aufregung oder Vorfreude die letzten Tage bestimmt. Der 39-Jährige sieht sein Team auf dem richtigen Weg. „Ich bin zufrieden. Sicherlich hätte ich mir gewünscht, dass wir in den letzten drei Wochen noch etwas ‚wettkampffester‘ in unseren Taktiken geworden wären. Aber wenn mir vor dem Vorbereitungsstart jemand gesagt hätte, dass wir vor dem ersten Spiel diesen Stand haben, hätte ich sofort unterschrieben“, so Schwarzwald. Mit sehr viel Akribie seitens des Trainerteams und viel Einsatz seitens der Spieler wurde vor allem am Angriffsspiel gefeilt und einiges verändert. Dass dies nicht von heute auf morgen gelingen kann, sondern Zeit benötigt, dürfte jedem schnell klar werden. Neues zu erlernen ist zumeist nicht das Problem, sondern vielmehr das Vermeiden, wieder in alte Muster und Abläufe zurückzufallen. Unter Stress greifen oftmals gewisse Mechanismen, die sich nicht so einfach abstellen lassen. „Es ist in einigen Sachen schon eine große Umstellung, aber es macht sehr viel Spaß. Natürlich ist es nicht von heute auf morgen zu 100 Prozent umsetzbar. Ich persönlich komme damit immer besser klar und gehe davon aus, dass sich das neue System in den nächsten Wochen immer weiter festigen wird“, sagt beispielsweise Nils Wöschler. Er wird von Schwarzwald als der Kopf, der Dreh- und Angelpunkt des Zweibrücker Spiels in der Offensive beschrieben. Aber auch der nach einer verletzungsbedingten Pause zurückgekehrte Tom Grieser sieht es ganz ähnlich. „Ich finde, dass wir es, obwohl es so viel Neues war, dennoch recht schnell umgesetzt haben”, so Grieser.
Auf Zweibrücker Seite ist man sich sicher, mit Martin Schwarzwald den perfekten Mann für den Posten des Cheftrainers gefunden zu haben. Auch innerhalb der Mannschaft genießt der EHF-Master-Coach hohes Ansehen und konnte bereits überzeugen und mitreißen. „Martin ist ein sehr akribischer und engagierter Trainer. Vor allem seine positive Art gefällt mir sehr gut. Auch wenn es vielleicht mal kurz laut wird, endet es am Ende immer positiv mit Blick nach vorne, was mir sehr gut gefällt. Die Kommunikation mit den Spielern ist sehr gut, transparent und offen. Ich finde auch, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht und jeder Einzelne viel investiert“, schwärmt Grieser. Sowohl Grieser als auch Wöschler bewerten die Vorbereitung auf die neue Saison durchweg positiv. Sie haben viele neue Inhalte vermittelt bekommen. Vor allem das Trainingslager im holländischen Volendam ist den beiden Führungsspielern im Gedächtnis geblieben. „Das Trainingslager in Holland war auf jeden Fall ein Highlight, sowohl für das Mannschaftsgefüge als auch sportlich. Wir sind uns alle einig, dass es ein tolles Erlebnis war“, findet Wöschler.
Nun gilt es im ersten Pflichtspiel der Saison zu zeigen, dass man sich weiterentwickelt hat. Mit den HF Illtal erwartet die Rosenstädter direkt zu Beginn der Runde ein starker Gegner. Der Vorjahresfünfte unter der Leitung von Steffen Ecker hat eine gute Mannschaft beisammen und wird auch diese Saison in ähnlichen Tabellenregionen erwartet. „Illtal zählt für mich zu den Teams mit dem größten Überraschungspotenzial. Meiner Meinung nach haben sie mit Florian Westrich einen der komplettesten Angriffsspieler der Liga: Er ist sehr stark im Eins-gegen-Eins und in der Kooperation, dazu mit guter Geschwindigkeit. Daneben verfügen sie mit Neuzugang Dominik Aatz über einen vielversprechenden Rückraum-Linken und mit Nuno Rebelo über einen abgezockten und sehr erfahrenen Linkshänder. Diese Rückraumachse müssen wir erstmal stoppen. Daneben wird es auch darauf ankommen, einen guten Rückzug zu zeigen, da Illtal selbst viel Tempo macht. Ich erwarte also durchaus ein schnelles und für die Zuschauer aufregendes Handballspiel“, sagt Martin Schwarzwald. „Ich erhoffe mir einfach eine volle Halle und gute Stimmung. Jeder ist bis in die Haarspitzen motiviert, und das wollen wir am Samstag auch auf die Platte bringen“, fordert Grieser. „Wir haben alle große Lust auf das Derby“, pflichtet ihm Wöschler bei.
Um am Samstag als Sieger vom Feld zu gehen, wird es vor allem auf die Zweibrücker Defensive ankommen. Zudem wird entscheidend sein, wer schneller die erste Nervosität ablegen kann und zu seinem Spiel findet. Die Zuschauer dürfen sich auf jeden Fall auf eine spannende Partie zweier Teams auf Augenhöhe freuen.
Zweite Mannschaft startet in Mission Klassenerhalt
Auch die zweite Mannschaft der SG Zweibrücken startet am Wochenende in die Saison. In der letzten Runde konnte der Klassenerhalt nur über Umwege gefeiert werden. Auch für dieses Jahr bleibt das sportliche Ziel, den Klassenerhalt in der Oberliga Saar zu schaffen, was eine sehr schwierige Aufgabe werden wird. Neu hinzugekommen sind die HG Saarlouis 2 aus der Regionalliga Südwest sowie die beiden Aufsteiger aus der Verbandsliga, der TV Niederwürzbach und der Gegner des ersten Spieltags, der TV Homburg 2.
Die Vorbereitung verlief nicht ganz nach dem Geschmack von Trainer Max Sema. Aufgrund der Urlaubszeit und der Einsätze einiger junger Talente in der Regionalliga-Mannschaft der Löwen stand Sema nur selten der komplette Kader zur Verfügung. „Wir haben insgesamt 17 Feldspieler und zwei Torhüter, davon sind elf Spieler und ein Torhüter aus der A-Jugend. Mein Ziel ist und bleibt immer dasselbe. Wir wollen die jungen Spieler weiterentwickeln und an den Herrenhandball heranführen“, so Sema. Er steht dabei im ständigen Austausch mit Erstmannschaftstrainer Martin Schwarzwald und A-Jugend-Coach Björn Stoll. So erhalten die jungen Handballtalente aus Zweibrücken die optimale Förderung und können behutsam einen Schritt nach dem anderen in ihrer persönlichen Entwicklung unternehmen. „Die Jungs wollen als Team zusammenwachsen und den Klassenerhalt schaffen“, weiß Sema.
Das wird allerdings kein einfaches Unterfangen, denn die Liga ist im Schnitt nicht nur stärker geworden, sondern die Zweibrücker haben auch einige Abgänge zu verzeichnen. Mit Nils Bechtel, Alex Sema, Samuel Winter, Tim Eisel und Max Kroner stehen wichtige Stützen nicht mehr zur Verfügung. Doch es gibt einen weiteren erfreulichen Neuzugang neben den vielen jungen Talenten. Linksaußen Evan Gordon ist vom letztjährigen Vizemeister HSG Völklingen zu seinem Heimatverein zurückgekehrt und wird der Mannschaft enorm weiterhelfen. Mannschaftskapitän ist Torhüter Dennis Buchner, während Routinier Sebastian Roth nicht nur als Spieler zur Verfügung stehen wird, sondern zudem den neu eingeführten Posten des Teammanagers übernehmen wird.
Direkt im ersten Spiel bekommen sie es mit einer Mannschaft zu tun, die als Aufsteiger sicherlich von sich reden machen wird. Der TV Homburg 2 ist gespickt mit vielen erfahrenen Spielern, die ihr Können bereits in der Regionalliga und teilweise sogar in der 3. Liga unter Beweis gestellt haben. Hier trifft geballte Erfahrung auf jugendliche Unbekümmertheit. Anpfiff der Partie ist am Sonntag um 17 Uhr in der Sport- und Spielhalle in Homburg.
Der Kader der SG Zweibrücken 2:
Dennis Buchner und Samiran Markgraf im Tor
Niklas Franzl, Ben Schwindt, Sebastian Birster, Matthias Knoll, Julian Weber, Fynn Kropp, Louis Ringle, Lukas Kondziela, Dennis Bernt, Tim Grunwald, Leo Roller, Jannis Graff, Anton Marochkin, Henry Berresheim, Tom Propach, Simon Maury, Johannes Knoll, Sebastian Roth, Nils Stoll, Evan Gordon