Ohne Punkte, aber mit erhobenem Haupt verlassen die Handballer der SG Zweibrücken am gestrigen Abend den Platz. Gegen den Spitzenreiter der Oberliga-RPS, die VTV Mundenheim, zeigen sie eine tolle Vorstellung, obwohl sich die ohnehin schon schwierige Personalsituation vor und während dem Spiel nochmals verschlechterte. Nach dem 23:24 (14:11) überwog zunächst die Enttäuschung. Mit etwas Abstand dürfen sie aber mehr stolz auf diese Leistung sein. Bester Werfer der Partie war Nils Wöschler mit acht Treffern, darunter zwei Siebenmeter.
„Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben super gekämpft und es lange gut gemacht. Am Ende haben uns leider Alternativen gefehlt“, sagte der enttäuschte SG-Coach Klaus Peter Weinert nach der Partie. In Anbetracht der vielen Ausfälle ist diese Leistung nicht hoch genug einzuschätzen, denn im Vergleich zur Vorwoche musste Weinert einen weiteren Ausfall verkraften. Max Kroner stand wegen Krankheit nicht zur Verfügung und war damit der siebte Ausfall im Löwenteam. Während der Partie wurde die Situation noch schlechter. „Tom Ihl war während des Spiels mit Oberschenkelproblemen auch noch ausgefallen“, erklärte Weinert. Dass es dann doch so knapp wurde und leicht auch mit Punkten hätte belohnt werden können, war nicht zu erwarten und macht das Resultat gleichermaßen gut, wie auch enttäuschend.
In einer von beiden Seiten hart und intensiv geführten Partie mit insgesamt zwölf Zeitstrafen ging der Favorit aus Mundenheim früh mit 0:2 in Führung. Den ersten Treffer für die Rosenstädter erzielte Nils Wöschler nach etwas mehr als drei Minuten zum 1:2. Vor allem in der Deckung wussten die Rosenstädter zu Beginn der Partie zu überzeugen und führten so nach etwas mehr als zehn Minuten mit 4:2. Knapp zehn Minuten lang dauerte es bis der Ligaprimus seinen dritten Torerfolg bejubeln konnte. Der Anschlusstreffer zum 4:3 (13.) durch Timo Naas, gab ihnen aber nicht die Sicherheit, denn wenig später erhöhten die Hausherren auf 6:3 und zwangen so VTV-Trainer Steffen Schneider dazu eine Auszeit zu nehmen. Er fand die richtigen Worte und seine Mannschaft drehte binnen vier Minuten die Partie und ging in der 18. Minute nach einem 4:0-Lauf mit 6:7 in Führung. Die Zweibrücker blieben dran und ließen den Vorsprung nicht größer werden. Beim Stand von 9:9 dann Auszeit SG Zweibrücken und auch Klaus Peter Weinert gab seinen Jungs die richtigen Anweisungen mit. Nach einem Doppelschlag von Löwen-Kapitän Philipp Hammann, sowie einem weiteren Treffer von Nico Graeber, führten die Gastgeber mit 12:9 (26.). Diesen Vorsprung verteidigten sie bis in die Pause. Beim Stand von 14:11 wurden die Seiten gewechselt.
(Es ging ordentlich zur Sache)
In der zweiten Halbzeit blieb es eine Partie auf Augenhöhe, in der die Rosenstädter den Drei-Tore-Vorsprung verteidigen konnten. Bis zur 49. Spielminute, beim Stand von 22:19, war man auf einem mehr als guten Weg. Doch dann aber schwanden langsam zusehends die Kräfte. Die Gäste nutzten dies um in der 53. Minute nach einem Treffer von Bastian Schleidweiler auszugleichen (22:22). Ein letztes Mal brachte Wöschler sein Team per Siebenmeter in Führung (23:22, 53.), doch für mehr sollte es nicht mehr reichen. Während die Gäste noch zwei Treffer nachlegen konnten, blieben die Hausherren torlos. Lediglich ein Treffer gelang ihnen in den letzten elf Minuten der Partie. „Das Spiel hätte in alle Richtungen kippen können. In Anbetracht dessen, wie wir in der zweiten Halbzeit Abwehr spielen, hätten wir das Spiel schon früher für uns entscheiden müssen“, ärgerte sich VTV-Trainer Schneider nach der Partie. Er fand aber auch anerkennende Worte für den Auftritt der Löwen gegen seine Hornissen. „So wie Zweibrücken heute gekämpft hat, wäre es auch nicht verdient gewesen mit einem hohen Sieg heimzufahren“, so Schneider. Mit Blick auf den Spielverlauf und darauf, dass der Ligaprimus in der zweiten Halbzeit lediglich ein einziges Mal in Führung ging, wäre sicherlich eine Punkteteilung nicht völlig unverdient gewesen.
Kommende Woche geht es für die Zweibrücker Handball nach Worms zum Tabellenschlusslicht der Oberliga-RPS. Durch die Niederlage gegen Mundenheim sind die Rosenstädter wieder auf den sechsten Rang in der Oberliga zurückgefallen. Der Rückstand auf den zweiten Platz ist wieder auf vier Punkte angewachsen.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Norman Dentzer, Damian Zajac im Tor, Nils Wöschler 8/2, Philipp Hammann 5, Nico Graeber 4, Adam Soos 3, Tom Grieser 2, Tim Eisel 1, Tom Ihl, Jakob Schaum, Samuel Reitz, Martin Leufke