Am kommenden Samstag empfängt die SG Zweibrücken den TV Offenbach. Während die Offenbacher nach einem Kantersieg gegen HBMU mit Rückenwind nach Zweibrücken kommen, mussten die Zweibrücker eine Auswärtsniederlage in Eppelborn verdauen. Doch zu Hause sind die Zweibrücker nicht erst seit dieser Saison eine Macht und wollen dies auch am Wochenende bleiben. Anpfiff in der Westpfalzhalle ist um 18 Uhr.
„Für mich persönlich waren es drei Punkte. Wir waren im Angriff zu harmlos und hatten zu wenig Durchschlagskraft, vor allem aus dem Rückraum. Wir hatten auch zu viele Fehlwürfe und haben zu viele freie Würfe vergeben. In der Deckung hatten wir zu wenige Ballgewinne. Das lag aber auch daran, dass sie vor allem von außen relativ gut getroffen haben, so dass wir nicht mehr herankamen“, analysierte Rückraumspieler Nils Wöschler die Auswärtsniederlage bei den HF Illtal. Es war ein spannendes Spiel, in dem die Handballfreunde zwar immer in Führung lagen, aber bis zum Schluss auf nie aufgebende Löwen trafen. Mit etwas Glück hätte das Spiel auch anders ausgehen können. Für die Zweibrücker war es die dritte Niederlage im dritten Auswärtsspiel. „In Vallendar müssen wir nicht gewinnen. Aber in den anderen beiden Spielen war schon etwas drin. Gegen Illtal hat einfach die Qualität gefehlt. Im Abschluss und in der Abwehr waren wir leider nicht gut genug“, sagte Wöschler, der mit neun Treffern bester Werfer der Partie und auffälligster Zweibrücker war. „Auch bei mir hat nicht alles geklappt und es war nicht mein bestes Spiel, auch wenn am Ende ein paar Tore auf meinem Konto stehen“, so Wöschler.
Der 27-Jährige ist einer der zentralen Akteure im Zweibrücker Spiel. Vor allem im Angriff lastet viel Last auf seinen Schultern, denn als Rückraum-Mitte-Spieler sind in jedem Angriff alle Augen auf ihn gerichtet. Er bestimmt das Tempo und trifft die wichtigen, aber auch schwierigen Entscheidungen. Im modernen Handball sind die Mittespieler längst nicht mehr nur Passmaschinen und Initiatoren von Angriffen. Am Beispiel von Wöschler wird dies besonders deutlich, was auch sein eigener Anspruch ist. „Ich sehe mich grundsätzlich als Spielmacher und Lenker in unserem Spiel. Ich möchte aber auch jemand sein, der eine gewisse Torgefahr ausstrahlt, sei es im 1 gegen 1 oder zum Beispiel mit Schlagwürfen. Ich würde gerne beide Aspekte abdecken, sowohl den spielerischen als auch den torgefährlichen. Aber natürlich spiele ich auch gerne in der Abwehr und versuche, mich dort für die Mannschaft einzubringen, auch mit Emotionen. Ich glaube, so kann man die besten Leistungen bringen“, erklärt das Zweibrücker Eigengewächs. Bei aller Qualität, die er zweifelsohne mitbringt, sieht er noch Luft nach oben und erklärt, dass er noch variabler werden möchte. „Ich merke, dass ich mit zunehmender Spieldauer in gewisse Muster verfalle. Ich bin guter Dinge, dass ich mich da verbessern kann.“
Am Samstag trifft er mit seinen Jungs auf den TV Offenbach, der derzeit mit 6:6 Punkten zwei Plätze vor den Rosenstädtern steht. Dabei fällt schnell eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden Teams auf, denn auch der von Tobias Job trainierte TVO konnte alle seine Heimspiele gewinnen, musste aber auswärts bisher nur Niederlagen einstecken. Vor der Saison verlor man den einen oder anderen erfahrenen Spieler, konnte sich aber auch gut verstärken. Mit den Rückraumspielern Andreas Jagenow, Jens Seithel und Luca Metz sowie Torhüter Sebastian Volk konnte der TV Offenbach gleich vier Neuzugänge präsentieren. Jagenow und Metz etablierten sich auch direkt als die beiden besten Torschützen der Mannschaft. „Gegen Offenbach hatten wir in den letzten Jahren immer spannende Duelle, so auch in der vergangenen Saison bei unserem Heimspiel. Ich erwarte ein sehr enges Spiel. Ich weiß, dass es gegen Offenbach immer schwer ist und es oft sehr kampfbetonte Spiele sind. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir am Wochenende eine gute Leistung zeigen werden“, blickt Wöschler optimistisch voraus.
Man darf sich auf ein spannendes und hochklassiges Spiel freuen. In der vergangenen Saison bot sich den Zuschauern in der Westpfalzhalle ein wahres Spektakel. Der TV Offenbach war über weite Strecken die tonangebende Mannschaft und führte in der zweiten Halbzeit zeitweise mit sechs Toren. Doch die Zweibrücker Löwen kämpften sich zurück und feierten mit dem Schlusspfiff einen knappen 27:26-Heimerfolg. Siegtorschütze war Nils Wöschler.
Zweite Mannschaft empfängt HSV Merzig/Hilbringen
Die Oberligamannschaft der SG Zweibrücken empfängt am Samstag im Anschluss an das Regionalligaspiel den HSV Merzig/Hilbringen, der derzeit mit 6:2 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz steht. In der vergangenen Saison dominierten sie lange Zeit die Liga und waren unangefochtener Tabellenführer der damaligen Saarlandliga. Allerdings konnte man das Niveau nicht bis zum Schluss halten und wurde von der HG Saarlouis II und dem HC St. Ingbert-Hassel überholt. Diese Saison begann für sie aber denkbar schlecht, denn am ersten Spieltag verlor man ersatzgeschwächt mit einer mehr als deutlichen Auswärtsniederlage in St. Ingbert. Danach kam man langsam aber sicher auf Betriebstemperatur und konnte drei Siege in Folge feiern, darunter letzte Woche den Erfolg bei der HSG TVA/ATSV Saarbrücken. Pünktlich zum Duell der Löwen gegen die Wölfe scheinen sie also in Topform zu sein.
Das konnte die Mannschaft von SG-Trainer Max Sema zuletzt nicht von sich behaupten. In den beiden Heimspielen gegen Schmelz und gegen Schaumberg setzte es zwei Heimniederlagen, bei denen man teilweise weit hinter den eigenen Ansprüchen zurückblieb. Die zweite Welle der Zweibrücker hat aber auch in der vergangenen Saison gezeigt, dass sie mit jedem mithalten kann und sich stetig weiterentwickelt. Diesen Prozess gilt es nun voranzutreiben und gegen die HSV Merzig/Hilbringen erneut zu zeigen, dass man es auch anders kann. Anpfiff ist um 20 Uhr in der Westpfalzhalle.