Am kommenden Sonntag steht für die Handballer der SG Zweibrücken das erste Derby der Saison auf dem Programm. Um 18 Uhr werden sie in der Hellberghalle von den HF Illtal empfangen. Beide Mannschaften konnten in ihrem letzten Spiel Selbstvertrauen tanken. Ein spannendes Derby wird erwartet.
„Der Hauptgrund war die mannschaftliche Geschlossenheit und der unbedingte Wille, die zwei Punkte in Zweibrücken zu behalten. Das Tempospiel hat besser funktioniert und die Abwehr stand über weite Strecken relativ stabil. Wir hatten immer eine Antwort parat, wenn Bingen ergebnismäßig etwas näher gekommen ist“, nennt SG-Kreisläufer Tom Grieser die aus seiner Sicht wichtigsten Faktoren für den Heimerfolg zuletzt gegen die HSG Rhein-Nahe Bingen. Die Zweibrücker besiegten den Vorjahresvierten verdient mit 31:27 (16:13) und zeigten damit die richtige Reaktion auf die Auswärtsniederlage in Vallendar in der Vorwoche. Grieser selbst hatte großen Anteil am wichtigen Heimsieg. Im Angriff gelang ihm zwar nicht jede Situation, dafür war der Abwehrchef in der Defensive bärenstark und trug viel zur Stabilität der Rosenstädter Deckung bei. Als Führungsspieler legt er aber auch den Finger in die Wunde. „Da fällt mir als erstes die Chancenverwertung ein. Wir hätten es uns früher leichter machen können, wenn wir unsere klaren Chancen genutzt hätten. Hinten in der Abwehr hat uns teilweise die Cleverness und Abgezocktheit gefehlt, um einige Situationen besser zu verteidigen“, antwortet er auf die Frage, was nicht so geklappt hat und wo man sich verbessern kann.
Der Zweibrücker Co-Kapitän war auch am vergangenen Samstag wieder maximal gefordert. Mit der Position des Kreisläufers und der des hinten Mitte in der Abwehr hat er gleich zwei kampfbetonte Positionen inne. Dennoch hatte man von außen nie das Gefühl, dass ihm in irgendeiner Phase die Puste ausging. „Eigentlich war es am Samstag ein sehr anstrengendes Spiel, aber ich wollte der Mannschaft vor allem in der Deckung helfen, um die zwei Punkte zu holen. Das hat mir noch einmal die nötigen Körner gegeben. Solange der Körper mitspielt, läuft es ganz gut“, so Grieser. Der 26-Jährige ist so etwas wie die Allzweckwaffe der SG Zweibrücken. In der Abwehr beweist er Woche für Woche seinen enormen Wert für das Team von Klaus Peter Weinert. Seine Position verlangt viel Kraftausdauer, aber auch ein gutes Gespür und die Fähigkeit, das Spiel zu lesen. Nur so kann er die Lücken schließen, die sich in der Deckung auftun. Aber auch im Angriff wirft er sich in jeden Zweikampf, egal auf welcher Position. „Ich bin eigentlich kein gelernter Kreisläufer. Das sieht man auch an meiner für einen Kreisläufer eher untypischen Statur. Aber ich habe in den letzten Jahren viel am Kreis gespielt und kann mich mit der Position arrangieren. Ich bin oft selbstkritisch und will persönlich vor allem in der Chancenverwertung besser werden. Ich spiele da, wo der Trainer mich braucht und versuche auf jeder Position immer mein Bestes zu geben. Ein Allrounder zu sein, hat auch seine Vorteile“, so Grieser. Auf einen starken Tom Grieser wird es auch am Sonntag ankommen.
Mit nur einem Punkt auf dem Konto stehen die HF Illtal derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz der Regionalliga. Die Mannschaft von HF-Trainer Mirko Pesic konnte bisher noch nicht an die Form der letzten Saison anknüpfen. Allerdings mussten sie vor der Saison auch zwei Abgänge verkraften. Der beste Torschütze der letzten Jahre, Max Mees, hat sich entschieden, seine Karriere zu beenden. Mees war in der vergangenen Saison der beste Feldtorschütze der damaligen Oberliga-RPS. Mit Alexander Dörr musste man zudem einen starken Torhüter ziehen lassen. Dem stehen einige Neuzugänge gegenüber, die den Kader zwar in der Breite vergrößert haben, die Abgänge aber noch nicht kompensieren konnten. Wie so oft, wenn es nicht läuft, kommt noch eine Portion Pech oder fehlendes Spielglück hinzu. Gegen die SG Saulheim hätte statt eines Unentscheieden leicht der erste Saisonsieg herausspringen können. Und auch gegen Budenheim, den TV Homburg oder in Offenbach war man nicht chancenlos. „In Eppelborn ist es immer schwer zu spielen. Es ist ein Derby und sie sind sehr heimstark. Wir dürfen uns von den bisherigen Ergebnissen von Illtal nicht täuschen lassen und sie auf keinen Fall unterschätzen“, sagte Tom Grieser Anfang der Woche. Dass sich diese Aussage so schnell bewahrheiten würde, hätte wohl auch er nicht gedacht. Am Mittwochabend deklassierten die Illtaler Handballer die favorisierten Homburger im Pokal mit 41:27.
Doch die Zweibrücker schauen auf sich und wollen am Sonntag den nächsten Sieg einfahren und das Derby für sich entscheiden. Erstmals mit von der Partie ist Neuzugang Stephan Jahn, der vom VfL Günzburg zu den Rosenstädtern gewechselt ist. Damit steht SG-Trainer Klaus Peter Weinert eine weitere Option zur Verfügung.